#HassHatHausverbot: Das hat Jessi Faust von "Krass Schule" erlebt!
RTLZWEI setzt sich mit der Kampagne #HassHatHausverbot gegen Mobbing im Netz ein. Jessi Faust von "Krass Schule" berichtet von ihren Erfahrungen mit dem Thema.
Wann und wie wurdest du im Netz gemobbt?
"Mit 20 Jahren habe ich angefangen für 'Köln 50667' zu drehen. Vorher habe ich selbst nicht mit Hass Kommentaren im Netz zu kämpfen gehabt. Meine Rolle Chantal Kuhnt hat gerade am Anfang der Serie sehr polarisiert, da ich in der Story den Freund meiner besten Freundin ausspannen wollte. Dadurch habe ich erste Hate-Kommentare zu spüren bekommen. Diese waren allerdings nicht nur auf meine Rolle bezogen, sondern einige haben mich gemobbt, indem sie auf mein Aussehen eingegangen sind. Es kamen Kommentare wie 'Guckt mal, wie winzig ihre Oberlippe ist', oder 'Ihre Nase ist so groß, ist ja schrecklich."
Was hat das mit dir gemacht?
"Diese Kommentare haben mich schon fertig gemacht und ich habe mich auch eine Zeit lang unwohl gefühlt. Ich habe auch an mir selbst gezweifelt, ob ich schön genug bin und ob ich vielleicht etwas ändern sollte. Es war echt ein mieses Gefühl."
Wie bist du damit umgegangen? Wer hat die geholfen, das nicht so nah an dich ranzulassen?
"Ich habe viel mit meiner Spielpartnerin und besten Freundin Yvonne Pferrer darüber geredet. Wir waren beide noch jung und neu in dieser Branche und wir beide haben vorher nicht wirklich mit Hass oder Mobbing im Netz zu tun gehabt. Wir haben uns selbst gemeinsam aufgebaut und auch besprochen, dass immer nur die mobben, die im realen Leben kein wirkliches Selbstbewusstsein haben und einfach arme Würstchen sind, die sich nicht anders profilieren können. Natürlich haben wir uns auch gegenseitig aufgezeigt, dass wir sehr wohl hübsche Mädels sind. Dazu sind wir zu dem Entschluss gekommen die Kommentare nicht mehr an uns ranzulassen, sie teilweise auf unserer privaten Seite zu löschen, die krassen User zu blockieren und die Kommentare bei der offiziellen 'Köln 50667'-Seite nicht zu lesen, wenn wir eine krasse Storyline haben."
Wie gehst du heute im Netz Hate-Kommentaren um?
"Heutzutage lächle ich nur noch, wenn ich solche Kommentare lese, da ich weiß, dass nur diejenigen im Netz mobben, die mit sich selbst unzufrieden sind, sich nicht anders profilieren können oder eifersüchtig sind. Menschen, die mit sich selbst im reinen sind und glücklich sind haben nämlich überhaupt keine Bereitschaft zu mobben, weil sie zum einen nicht die Langeweile besitzen, Menschen zu Mobben und zum anderen wissen sie, dass es Menschen kaputt machen kann."
Deine Message gegen Mobber?
"Denk immer dran: Du kannst alles denken, aber du musst nicht immer alles sagen oder kommentieren! Mach dir Gedanken darüber, was du schreibst, denn es kann Menschen sehr verletzten. Ich habe meine Bachelorarbeit in der Uni über Mobbingopfer geschrieben und glaubt mir, Menschen von Mobbing haben Angst, bekommen Depression und das Ganze kann bis zu Suizidgedanken führen, die hoffentlich nicht ausgeführt werden. Es ist schlimm, wie diese Menschen sich fühlen müssen und es gibt ernsthaft Leute, die durch ihr Mobbing in Kauf nehmen, dass es Menschen schlecht geht. Menschen, die mobben sind meiner Meinung nach das Allerletzte. Hört einfach auf oder möchtet ihr, dass es wegen euch Menschen schlecht geht und diese sogar teilweise nicht mehr weiterleben möchten?!"