Name: Joseph Maria Kelly
Geburtstag/-ort: 20.12.1972 in Gamonal (Spanien)
Familienstand: verheiratet, vier Kinder
Teil der Band: seit 1976
Instrumente: Gitarre, E-Gitarre, Percussion, Congas
Joey war als Gitarrist der Kellys für die rockigen Facettenverantwortlich. Solo-Musik kommt für ihn jedoch nicht in Frage, er macht lieber als Extremsportler und Ironman von sich Reden. Er gibt Motivations-Vorträge, nimmt an sportlichen Events teil und veröffentlichte Bücher über seine sportlichen Erfolge.
Joey Kell im Interview
Joey Kelly hatte die Idee, mit dem Bus einen Roadtrip in die Vergangenheit zu starten. Wie er darauf kam, erzählt er im Interview. Klick dich rein!
Wie ist die Idee entstanden, den Bus zu restaurieren und damit einen Roadtrip in die Vergangenheit zu starten?
Die Idee hatten wir schon seit Jahren. Aber irgendwann habe ich gedacht, ok das muss jetzt passieren, weil die Zeit läuft. Dann habe ich meine Geschwister angefragt und die haben spontan zugesagt. Dann habe ich angefangen, erstmal den Bus zu restaurieren. Das hat fast ein halbes Jahr gedauert, bis er lackiert war, TÜV hatte und Motor und alles was gemacht werden musste. Und dann hat die Reise begonnen.
In welchem Zustand war der Bus vor der Restaurierung?
Er war 30 Jahre eingelagert, kein TÜV, keine Bremsen, verrostet, katastrophal.
Warst du alleine für die Restaurierung verantwortlich?
Meine Geschwister haben bei der Restaurierung nicht mitgeholfen. Das war meine Aufgabe. Das habe ich früher schon gemacht und kann es heute noch.
Wie war die erste Fahrt mit dem Bus?
Die erste Fahrt mit dem Bus war einfach magisch, Gänsehaut. Ich habe die Bilder noch vor Augen gehabt, wie mein Vater vor über 30 Jahren den Bus gefahren ist und das war ein besonderer Moment für mich.
Was ist deine schönste Erinnerung an den Bus?
Die Gedanken an meine Mutter, wie sie unten für uns gekocht hat - meine Mutter konnte gut backen und sie hat immer Brot und Kuchen gebacken. Man hat sich immer wohlgefühlt. Die Kindheit mit meiner Mutter war einfach toll.
Wie hast du dich auf die Reise vorbereitet?
Ich wusste nicht zu hundert Prozent, was auf mich zukommt. Aber im Nachhinein muss ich sagen, es war noch viel mehr als ich gedacht habe. Die Organisation war schon ein Mammut-Projekt. Die ganzen Orte und auch die Zeitzeugen vor Ort, das war jede Menge Arbeit aber auch jede Menge Spaß.
Auf welchen Moment hast du dich am meisten gefreut?
Ich habe mich auf viele Orte gefreut. Aber am meisten auf den Ort in Spanien, wo meine Mutter beerdigt ist. Dort war ich schon seit 35 Jahren nicht.
Vor welchem Moment hattest du am meisten Respekt?
Am meisten Respekt hatte ich vor Irland, weil die Straßen so unfassbar schmal sind. Nach Galway, bis zu den Cliffs of Moher, also so richtig an der Westküste da sind die Straßen so schmal, da wusste ich nicht, ob es wirklich klappt. Aber es hat alles geklappt.
Wie erklärst du dir euren Erfolg über die Jahre hinweg?
Der Grund für den Erfolg der Kelly Family sind unsere Eltern. Und die Reise, die wir gemacht haben, als wir fast 20 Jahre auf der Straße gespielt haben. Dann diese Höhen und Tiefen und Niederlagen und Siege und Freude und Trennungen und Leiden und Kämpfen, also alles gemeinsam. Wir sind einfach nur dankbar, dass wir eine Fan-Gemeinde haben, die uns supportet, die so treu ist. Das ist so ungewöhnlich. Das ist ein Geschenk.
Haben sich die Rollen von euch in der Kelly Family über die Jahre hinweg verändert?
Ja, die Rollen haben sich verändert. Jeder hat sich weiterentwickelt. Es ist ja klar, dass jeder seine eigene Persönlichkeit entwickelt hat. Jeder hat andere Interessen und andere Ideen. Gemeinsam als Kelly Family sind wir das, was wir sind. Eine Band mit vielen Geschwistern, wo jeder anders tickt, aber wir trotzdem zusammenhalten.
Wie waren die Reaktionen der Fans, als sie euch auf der Straße mit dem Bus erkannt haben?
Es gab überall Reaktionen der Bus ist ja wie ein Leuchtturm. Das ist ein Magnet. Überall wo wir mit dem Bus angehalten haben, waren sofort Leute da und wollten Fotos machen. Ob es in Paris war oder in Spanien oder in Irland oder in Rom – überall. Sobald der Bus irgendwo stand, war sofort eine Traube von Menschen da.
Wie war es, in emotionalen Momenten von der Kamera begleitet zu werden?
In privaten, emotionalen Momenten, in denen man vielleicht sogar heult, weil man einfach etwas vermisst hat, das Kamerateam dabei zu haben, war kein Problem, weil wir diese Kamerajungs schon seit 20 Jahren kennen und sie gehören einfach irgendwie zur Familie. Das Ganze ist unfassbar authentisch geworden.
Hattest du auch Heimweh?
Ja, weil zuhause ist für mich da, wo meine Frau und die Kinder sind. Und wenn man lange unterwegs ist auf Tour oder bei Challenges, dann vermisst man natürlich auch seine Familie.
Auf welche besonderen Szenen dürfen sich die Fans freuen?
Bei dieser Doku wird man wirklich Sachen sehen, die es noch nie gab. Die wir uns selbst nicht zugetraut hätten. Dort, wo ich geboren bin, war ich 45 Jahre nicht und ich habe eine Frau getroffen, die 94 ist und die meiner Mutter früher geholfen hat mit den Kindern. Und sie sagte, als Jimmy und ich da standen, Joey, du warst der gute und Jimmy war immer der Spitzbub. Oder ich habe zum Beispiel den Schäfer getroffen, mit dem ich als Kind quasi den ganzen Tag verbracht habe und er hat gefragt „Hast du noch diese Narbe?“ Ich habe hier irgendwo eine Narbe, aber ich wusste nie, was es war und ich habe ihm immer beim Messerschliefen geholfen und einmal hab ich mich wohl geschnitten. Er hat bis heute noch ein schlechtes Gewissen, dass er mir quasi eine Narbe verpasst hat. Aber das ist alles gut. Es waren so viele kleine tolle und große Momente. Menschen, die meine Eltern erlebt haben und Sachen erzählt haben, die wir nie wussten. Das war großartig.
Welche Musik hörst du am liebsten auf einem Roadtrip?
Bunt gemischt. „Tunnel of Love“ von Bruce Springsteen. Das ist so ein Klassiker den ich früher gehört hab. Oder Dire Straits oder deutsche Bands, Hard Rock, Heavy Metal, Rammstein.
Was darf in deinem Koffer für einen Roadtrip nicht fehlen?
Eine Regenjacke. Ich mag jede Art von Wetter, ob es kalt oder warm ist. Aber auf jeden Fall etwas Warmes anzuziehen, damit man die Kälte genießen kann.